Roland Voss: Diskussion um Bundespolizei im Saarland geht weiter

Personalmangel führt zur erheblichen Überlastungen der Bundespolizei

 

Roland Voss TelefonDie Beschäftigten der Bundespolizei sind durch Arbeitsbelastung und teilweise unakzeptable innere Zustände derart überlastet, dass sie durch ihre Arbeit zunehmend ausgebrannt sind. Die Ankündigung des Bundesinnenministeriums die Bundespolizeipräsenz im Saarland von 300 auf 400 Beamte auszubauen ist bisher nicht realisiert. Die GdP hat bereits mehrmals – unbestritten – darauf hingewiesen, dass noch immer ca. 100 Polizeibeamte der Bundespolizei im Saarland fehlen.

 

Roland Voss, Vorsitzender der GdP Kreisgruppe Bundespolizei Saarland erinnert die Saarländischen Parteien an den Beschluss des saarländischen Landtages aus dem Jahr 2007, in der sie sich einstimmig für den Erhalt der Bundespolizei im Saarland ausgesprochen haben.  „Die Bundespolizisten brauchen weitere politische Hilfe“, so Roland Voss weiter. „Wir laufen sonst Gefahr, dass wir nicht mehr, sondern weniger Bundespolizei im Saarland erhalten“.

 

„Der innere Zustand der Bundespolizei, auf den die GdP immer wieder hingewiesen hat, ist dramatisch. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen haben bereits heute Gesundheitsschädigungen erlitten und leiden auch körperlich an den Folgen der Reform und der Missstände in der Bundespolizei“, so Voss weiter.

 

Die innere Situation der Bundespolizei wurde von der Hochschule Magdeburg – Stendal im Rahmen eines Forschungsprojektes in der Zeit von April 2006 bis September 2009 untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass die Kolleginnen und Kollegen der Bundespolizei einer deutlich höheren Belastung als die im Rahmen der Studie ebenfalls untersuchten Beschäftigten der Polizeien der Länder ausgesetzt sind.

 

Im Unterschied zu den Polizeien der Länder hat sich auch  der innere Zustand der Bundespolizei zwischen der ersten Erhebung im Jahr 2006 und einer zweiten Befragung im Jahr 2008 noch einmal deutlich verschlechtert. Inzwischen berichtet jede zweite Einsatzkraft, stark ausgebrannt zu sein. Dieser Wert ist nahezu doppelt so hoch wie bei der Befragung 2006. Der Bericht stellt weiter fest, dass die Hälfte der Bundespolizisten innerlich unruhig und unausgeglichen, jeder Dritte kaum körperlich belastbar ist.

 

Die GdP ist der Auffassung, dass sich in der Bundespolizei viele ändern muss. Voss weiter: „Wir fordern alle dienstlichen Überlastungen sofort abzubauen und Personal regional zu werben und einzustellen. Wir erwarten zudem, dass zerstörtes Vertrauen durch glaubwürdiges Handeln – auch durch die Umkehr falscher Entscheidungen – wieder aufgebaut und die Führungs- und Verantwortungskultur im ministeriellen und im polizeilichen Bereich der Bundespolizei offen und transparent überprüft werden. Wir wollen jetzt wissen, wer für diese Entwicklung im Kern verantwortlich ist.“

Roland Voss

GdP zur Personalsituation und Belastung im Saarland